Nach etwas über sechs Wochen in Albanien, unterbrochen nur von einem zweitägigen Abstecher nach Mazedonien, erlauben wir uns einen Rückblick auf einige der von uns besuchten Städte und ein Resümee. Wir haben sicherlich nur an der Oberfläche gekratzt und können nur von dem Eindruck erzählen, den wir gewonnen haben. Es klingt nach Cliché, lässt sich aber nicht vermeiden, wenn man auch nur einen Satz über Albanien schreiben möchte – es ist ein Land voller Gegensätze, zerrissen zwischen Tradition und Moderne, auf dem Weg in ein neues Europa und doch weit davon entfernt.
Tirana
Tirana überrascht uns als moderne Metropole, die enorm viel zu bieten hat und anderen Hauptstädten in nichts nachsteht, im Gegenteil. Die junge Bevölkerung spricht Englisch auf internationalem Niveau, es gibt spannende Kunst, Kultur, Architektur.
Konservativ
Geld wird sehr gerne und über die Maßen demonstriert. Albanien, das ist der Hummer neben dem Eselskarren, neben dem stillgelegten Kraftwerk, das langsam verrottet. Außer in den großen Städten wirkt die Gesellschaft stark von Männern dominiert. In den Runden, die in den Kaffees beisammensitzen, sind nur ganz selten Frauen oder Familien zu sehen. Eine gemischte Gruppe von jungen Kletterern, wie wir sie auf einem Campingplatz wenige Tage nach dem Grenzübergang bei den Klöstern von Meteora in Griechenland erleben, erscheint in Albanien außerhalb Tiranas vollkommen unmöglich.
Viel Schutt und Müll
Es gibt schöne, historische Städte wie Gjirokastra und Berat und fantastische Landschaften. Leider wird zumeist jeder sehenswerte Anblick durch Schutt und Müll, die wirklich überall herumliegen, zerstört. Alles in allem bleibt ein gespaltenes Gefühl. Als Tourist mit dem eigenen Fahrzeug genießt man große Freiheiten während einer Albanienreise. Man wird immer willkommen geheißen und wild campen ist fast überall möglich. Daher haben wir unsere Zeit im Land sehr genossen, freuen uns nun aber auch in einem neuen Kulturraum angekommen zu sein. Den Worten lassen wir nun noch einige Bilder aus Tirana, Elbasan, Korca, Kucova, Berat und Gjirokastra folgen, die unsere Eindrücke vielleicht verdeutlichen.