Fast den gesamten Tag nachdem ich den Sensor meiner Kamera beschädigt habe, rennen wir durch Sarajewo auf der Suche nach einem professionellen Fotohändler, der Fuji führt. Bereits der erste Laden, in dem wir um Rat fragen, gibt uns einen guten Tipp. Er kenne einen Händler, der von Canon autorisiert ist, Reparaturen durchzuführen. Ich besitze zwar eine Fuji, aber eine Expertenmeinung zum Schadensbild ist durchaus interessant.
Leider ist dieser Händler nur sehr schwer zu finden, so dass wir erst einige Stunden später den Laden betreten. Der Techniker sieht sich den Schaden an. Diagnose: Sensor beschädigt, muss getauscht werden. Kosten bei Canon je nach Kameramodell bis zu 500 Euro. Für Fuji können sie allerdings leider nichts tun und denken auch nicht, dass es in ganz Bosnien und Herzegowina jemanden gibt, der das könnte.
Also versuchen wir online unser Glück. Die Fuji-Webseite ist nicht gerade übersichtlich. Wir suchen nach Ländervertretungen in und um Bosnien und Herzegowina. Daggi findet eine Seite, auf der immerhin ein Distributor von digitalen Kameras für Albanien gelistet ist. Ansonsten finden sich nur Vertriebe für andere Geschäftssparten. Die Albaner schreibe ich sofort an und erkläre die etwas herausfordernde Situation. Außerdem schreibe ich den deutschen Fuji-Support an, dessen Kontaktdaten ich schon hatte. Es ist Wochenende und so schnell wird keine Antwort kommen. Also fahren wir nach Montenegro weiter und fotografieren, wie angekündigt, erst mal mit den Handys.
Die Situation lässt mir allerdings keine Ruhe und ich kann die Zeit in der wunderschönen Bergkulisse nicht so recht genießen. Montenegro ist eine echte Überraschung, die Route durch den Durmitor Nationalpark ein Traum, der kurz darauf sogar nochmals übertroffen wird von der Strecke entlang des Crnojevica Flusses zum Skutarisee. Es sind winzige Straßen, die sich durch das Gebirge winden – in manchen Kehren müssen wir sogar zurücksetzen, um die Kurven zu nehmen. Die Landschaft ist wirklich fantastisch.